Zugzwang,
meine Reihe zeigt Menschen welchen ich so oder so ähnlich im Zug begegnete.
Zugzwang zum einen, weil wir alle reisen mussten, um unser Ziel - in den meisten Fällen die Arbeitsstätte - zu erreichen. Zum anderen entstanden die Bilder in einer Zeit des „Zugzwangs“ für mich. Eine Zeit voller Entscheidungsdruck, Zukunftsplanung und verpönter Resignationsverwirrung.
Aber sogleich erzählt diese Zeit von Neugier auf das Leben, die Menschen um mich herum und um Spontanität. Wenngleich das Wort „Zwang“ Einengung botschaftet, ist auch jede Lücke im Alltag gemeint, die es mit so viel Freiheit wie möglich zu füllen gilt.
Die Spontanität zeichnet sich hier wortwörtlich in meiner Werkensweise aus. Mal ist es der Bleistift und der Zeichenblock, mal der Kajal oder eine Buchseite, deren Inhalt urplötzlich nicht halb so spannend ist wie mein Gegenüber.
Sich das Notwendige zunutze machen - der Refrain der Pendler.
Ob sie in ein Buch vertieft sind, strahlend mit den Lieben telefonieren, das Feierabendbier mit einem Feuerzeug öffnen oder auf das Handy starren und die Morgenroutine einer unbekannten Schönheit verfolgen - alle haben sie ihr Zeitfenster im rauschenden Vehikel optimiert.
Und ich male. Jeden von hier nach dort und ich genieße die Vielfalt und Schönheit meiner Mitmenschen.
Ich bin Sonja, 33 Jahre alt und Pendlerin seit der ersten Tätigkeit die meiner Rentenkasse zuträglich ist 😊
Gerne lasse ich Euch teilhaben an einigen meiner Impressionen. Danke an meine Models für die Inspiration.
Jeder Mensch ist schön!!!
Leinwandarbeiten von Sonja Selt
