
-Entscheidend ist der Moment der Entstehung-
Ob aus kranken Ulmen meterhohe Skulpturen mit der Kettensäge entstehen, Glas im Ofen zusammenschmilzt oder der direkte schnelle Strich ein Bild entstehen läßt...
Der Schaffensprozess setzt das Einlassen aufs Material und fachliches Rüstzeug voraus.
Und das ist das Spannende im Künstlerleben – immer wieder neues ausprobieren, aber das Ergebnis im eigenen Stil umzusetzten...
Mit Aktionssägerei ging der aus dem oberschwäbischen Laupheim kommende Künstler zu Beginn der siebziger Jahre an die Öffentlichkeit, wo er unter anderem im Schloßpark Neersen oder vor der Friedenskirche in Rheydt seine meterhohen Propheten, Stadtwächter oder Kopfsteher aus absterbenden Ulmen direkt an Ort und Stellen entstehen lies. Mit Sinn fürs Holz, das Schnittmuster im Arbeitsprozess am Stamm erforschen und die Skulptur aus dem Material rauszuschälen – eine brachiale körperliche Arbeit mit oft überraschend filigranem Ergebnis.
In den letzten Jahren entstanden aus Hölzern vom Schiffsabwracker, aus Bongosi-Eisenholz oder alten Mahagoni-Sorten, archaisch anmutende Menschenabbilder, die Max Müller auch in Bronze umsetzt.
Im Gegensatz dazu überrascht der Maler und Zeichner Max Müller durch leichten, reduzierten Strich und gekonnten Umgang mit Farbe. Ob Öl auf Leinwand mit zeichnerischem Strich, auf Papier oder neue Techniken des Zeichnens mit Glas – Fusing - seine in der Reduktion immer ausdrucksstarken Weiber, Frösche und sonstigen Getiere zeigen auch Handwerk, welches Müller an der Kunstakademie Stuttgart und an der Freien Kunstschule dort von der Pike auf lernte. Dieses „Rüstzeug“ wie Aktzeichnen, Perspektive und auch Skizzieren von Tieren mit Dauerabo in der Stuttgarter Wilhelma hat Max Müller mehr geprägt als sein Bildhauerei-Professor Alfred Hrdlicka, mit dem er sich von Anfang an gar nicht verstand.
Als Max dann zur Kunstakademie Düsseldorf zu Prof. Sackenheim wechselte, geriet er voll in die Querelen um Joseph Beuys. Er hatte von den Kunstrevoluzern erst mal die Nase voll und ging wieder handwerklichen Arbeiten nach.
Aber das ständige Schaffen von Kunst bleibt - Als die Mappen übervoll waren, Freunde seine Kunst haben wollten und aus gesundheitlichen Gründen der Brotjob nicht mehr machbar war – mußte der Vorsatz – von Kunst nicht leben zu wollen – weichen.
Auch jetzt nach über 30 Jahren zahlreicher Ausstellungen in Deutschland, Niederlande und Frankreich setzt Max Müller den Wert eines Bildes nach wie vor in Relation zu einem harten Tag bei Wind und Wetter auf dem Bau und möchte auch nach wie vor, daß sich die Freunde , mit denen er sein Weinchen trinkt, seine Kunst auch leisten können. Ein Grund, auch auf den direkten Verkauf aus dem Atelier zu setzen. - Dazu stellt er selbst auf Kunstmärkten und Kunstmessen aus. Ausstellungen mit Unternehmen, art consulting und das Internet – ziehen in 30 Jahren ihre Kreise – Max Müller kann von seiner Kunst leben.
Ein Besuch im Atelierhaus lohnt sich also, immer Samstags von 12-18 Uhr, an Sonntagen und Feiertagen gerne nach Absprache - auf der
Laschenhütte 18 in 47918 Tönisvorst – gleich am Krefelder Forstwald